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Plastik wiederverwerten

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  • Plastik wiederverwerten

    Plastik dominiert im Verpackungsmarkt

    Neue Kunststoffe in Fleischverpackungen töten sogar Mikroben ab und helfen so, den Inhalt länger frischzuhalten. "Aus der modernen Welt ist Plastik nicht mehr wegzudenken", sagt Ramón Català vom Institut für Lebensmitteltechnologie und Agro-Chemie in Valencia. Seit mehr als 45 Jahren forscht der Wissenschaftler an Kunststoffverpackungen. Flaschen, Becher, Schachteln oder Tüten - die Verpackungsindustrie hat das künstliche Material für sich entdeckt.

    Mehr als ein Drittel der Kunststoffe in Deutschland werden zu Plastikverpackungen verarbeitet. Ein Viertel der Kunststoffe werden in der Produktion von Haushaltswaren, Möbeln, Medizin oder in der Landwirtschaft benötigt, ein Viertel im Bausektor und ein kleiner Teil in der Automobilindustrie.

    Die ersten Kunststoffe entstehen

    Kunststoffe sind rein künstlich hergestellte Materialen. Die ersten Kunststoffe entstanden, als Mitte des 19. Jahrhunderts Rohstoffe wie Holz oder Metalle immer knapper und damit teurer wurden. Die Bevölkerung wuchs stetig. Viele Forscher suchten damals nach Wegen, wie sie die herkömmlichen Werkstoffe ersetzen könnten, um Alltagsgegenstände günstig herzustellen.

    1839 fand Charles Goodyear heraus, dass sich der Saft des Kautschukbaums durch Erhitzen und die Zugabe von Schwefel in Gummi umwandelt. Der Erfinder goss die ersten Gummihandschuhe aus dem neuen Material.

    Der erste Kunststoff, der industriell hergestellt wurde, war Bakelit. Das hitzebeständige Material wurde lange Zeit verwendet, um Gegenstände wie Telefone, Toaster oder Föhne herzustellen.

    1912 entwickelte der deutsche Chemiker Fritz Klatte ein Verfahren, um einen Kunststoff zu erzeugen, der heute etwa noch im Bausektor für Rohre, Fußbodenbeläge und als Isolationsmaterial für Elektrokabel genutzt wird: Polyvinylchlorid (PVC). Auch Schallplatten bestehen aus Polyvinylchlorid, daher auch die Bezeichnung "Vinyl".

    Alle Kunststoffe haben eines gemein: Sie bestehen aus langen Molekülketten, den Polymeren. Die Länge dieser Ketten variiert: Die einen zählen einige tausend Moleküle, die anderen mehr als eine Million. Die Glieder der Ketten bilden Kohlenstoffverbindungen, die meist aus Erdöl, Erdgas oder Kohle gewonnen werden.

    Welche Eigenschaften ein Kunststoff hat, ob er etwa eher biegsam ist oder hart, hängt vor allem von den Elementen ab, die ihm noch beigemengt werden. Das können zum Beispiel Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), Stickstoff (N) oder Schwefel (S) sein. Die Teilchen beeinflussen, wie sich die Molekülketten verzweigen und miteinander wechselwirken.

    Eine Plastiktüte schmilzt etwa auf einer heißen Herdplatte und verformt sich. Diese Gruppe der Kunststoffe wird Thermoplaste genannt. Kunststoffe, die hingegen Hitze widerstehen können und die Form beibehalten, heißen Duroplaste. Auch die Elastizität ist eine wichtige Eigenschaft von Kunststoffen: Die Elastomere bleiben in Form und kehren – trotz biegen, quetschen und drücken – immer wieder zu ihrer Ursprungsform zurück.

    An der Universität Bonn arbeitet eine Forschergruppe an einer Verpackung, die antimikrobiell wirkt und so die Haltbarkeit von Fleischprodukten verlängert. Die Folie, in der das Fleisch verpackt ist, ist hydrophob und stark positiv geladen. Sie zieht Bakterien an und bricht deren Zellwände auf, wenn sie mit dieser in Berührung kommen.

    "Erste Versuche haben gezeigt, dass keine Mikroorganismen auf dem neuen Material überleben", sagt die Projektleiterin Judith Kreyenschmidt. Wenn in den weiteren Tests keine unerwünschten Nebeneffekte auftreten, könne der antimikrobielle Kunststoff in fünf bis sieben Jahren auf dem Markt sein, schätzt die Forscherin.

    "Im Vergleich zu Stahl, Holz oder Metall ist Plastik ein relativ preiswerter Werkstoff", sagt Franziska Krüger vom Umweltbundesamt. Zudem ermöglichen es die Kunststoffe, leichtere Fahrzeuge zu bauen, Gebäude besser zu dämmen und somit den Energieverbrauch zu senken. Das schont die Umwelt.

    Plastik genießt jedoch keinen guten Ruf. Viele der Kunststoffe schaden der Umwelt, darunter das Polyvinylchlorid. Es enthält bis zu 57 Prozent Chlor. Verbrennt es, entstehen hochgiftige Chlorverbindungen und Säure. Die Schadstoffe zu entsorgen, ist sehr aufwändig und teuer.

    Gerät das Plastik in die Umwelt, braucht es viele Jahre, bis es vollständig zersetzt ist. Alleine in den Weltmeeren schlummern nach Schätzungen mehr als 100 Millionen Tonnen Plastik. Es zerfällt in immer kleinere Fragmente. Meerestiere wie Fische, Krebse und Schildkröten schnappen die Teilchen auf. Chemikalien, die der Gesundheit schaden, lösen sich. Auch dem Menschen kann das schaden.

    Quelle: Planet Wissen
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  • #2
    Plastikabfälle sammeln

    In Deutschland werden mehr als 90 Prozent aller Plastikabfälle wieder eingesammelt - aber nur 43 Prozent davon wird auch recycelt und anschließend noch einmal eingesetzt. Weit mehr als die Hälfte, insgesamt 55 Prozent der Abfälle, werden dagegen verbrannt; sie landen in Müllverbrennungsanlagen und werden für die Gewinnung von Strom und Wärme genutzt oder direkt als Ersatzbrennstoff eingesetzt.

    Muss das so sein? Nein, sagt das Umweltbundesamt. Die Behörde sieht "noch viel Potenzial nach oben", wenn es darum geht, Plastikabfälle zu recyceln, anstatt sie zu verbrennen. Woran aber liegt es, das so viel Plastik verloren geht, anstatt es wieder zu verwenden? Ein Teil geht beim Sortieren verloren - und zwar ganz einfach, weil die Sortieranlagen manche Kunststoffe schlicht nicht erkennen. Der größte Teil des Mülls aber wird erst gar nicht sortiert, sondern landet direkt in den Müllverbrennungsanlagen. "Bei Kunststoff herrscht deutlicher Nachholbedarf, wenn es um die stoffliche Verwertung geht", sagt Matthias Franke vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Mann vom Fraunhofer-Institut.

    Qualitativ hochwertiges Plastik wie zum Beispiel die PET-Flasche wird in der Regel zu Mahlgut zerkleinert, zu so genannten PET-Flakes. Zieht man die Verschlusskappe und das Etikett ab, können vom Plastik einer PET-Flasche in etwa 80 bis 85 Prozent als Mahlgut zurückgewonnen werden. Die kleinen Plastik-Kügelchen werden anschließend weiterverarbeitet.
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    • #3
      Ich habe ein Video gefunden, bei dem die Wiederverwertung dargestellt wird.

      https://www.youtube.com/watch?v=DUrXE2J_DsU

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      • #4
        Produkte aus recyceltem Plastik

        Es werden immer mehr Produkte aus recyceltem Plastik verwendet. Hier ein paar Fotos.
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        • #5
          Was gehört in die gelbe Tonne

          Was gehört zur Müllkategorie - Gelbe Tonne, Gelber Sack

          Becher (restentleert, gestapelt) wie Joghurt-, Kaffee, Margarinebecher, Beschichtete Papierverpackungen wie Fleisch- und Wurstfolien, Suppenbeutel (außer Verpackungen mit dem Aufdruck "gefaltet zum Altpapier"), Blisterverpackungen (z.B. für Aufschnittwurst), Einkaufssackerl, (Kunststofftragetaschen), Einweggeschirr und -besteck aus Kunststoff, Fleischtassen (geschäumte Verpackungen), Gemüse- und Obsttassen, Getränkeflaschen, Getränkeverbundkartons (Tetrapacks), Holzsteigen und -kisten (größere Mengen bitte zum Mistplatz, Recyclinghof etc), Kosmetikflaschen aus Keramik (restentleert), Kunststoffflaschen (restentleert), Kunststoffkanister (z.B. für Essig), Kunststoffnetze und -säcke (z.B. für Obst, Zwiebel, Kartoffel), PET-Flaschen, Pflanzentöpfe (dünnwandig) und Foliencontainer für
          Freilandpflanzen, Plastiksackerl, Schaumstoffverpackungen, Sortiereinlagetassen (z.B. für Konfekt, Kekse), Styroporverpackungen (Verpackungschips), Tiefkühlverpackungen mit Beschichtung (außer Verpackungen mit dem Aufdruck "gefaltet zum Altpapier"), Trinkbecher (Einweg), Verpackungsfolien, Zellophan


          Was gehört NICHT zur Müllkategorie - Gelbe Tonne, Gelber Sack

          Kunststoffe, die weder Verpackung noch Teil einer Verpackung sind, Verpackungen aus Papier oder Glas, Verpackungen aus Metall (außer bei Mit-Sammlung von Metallverpackungen), CDs/DVDs, Einwegspritzen, Folien aus der Landwirtschaft, Gartenmöbel aus Kunststoff, Gartenschlauch, Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff (z.B. Feuerzeug,Zahnbürste), Haushaltsartikel aus Kunststoff, Keramik, die keine Verpackung ist, Kunststoffrohre, Spielzeug, Schaumstoff, Tiefkühlverpackungen mit dem Aufdruck "Gefaltet zum Altpapier", Windeln

          Was passiert damit Müll der Müllkategorie - Gelbe Tonne, Gelber Sack

          Die gesammelten Kunststoff-Verpackungen werden nach einer Sortierung überwiegend stofflich verwertet und somit zur Herstellung von neuen Produkten eingesetzt. Nicht stofflich verwertbares Material wird als Brennstoff genutzt und auf diesem Weg fossile Energieträger (Erdöl, Erdgas, Kohle) ersetzt. Aus Folien entstehen wieder Folien, aus Flaschen bzw. Kunststoffbehältern wieder Flaschen oder andere Kunststoffprodukte (z.B. Pflanzentöpfe, Eierverpackungen, Kanister, Kübel, Rohre, Fleecepullover).
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          • #6
            Glas oder Plastik

            Beim Thema Glas oder Plastik scheiden sich die Geister. Solange eine Glasflasche nur einmal verwendet wird und nicht in ein Mehrwegsystem passt, sind Plastikprodukte, speziell recycelte eine echte Alternative.

            Die Produktion: Um Glas herzustellen, wird enorm viel Energie in Form hoher Temperaturen benötigt – die im Verbrauch dann wieder durch lange Nutzung reingeholt werden muss. Zunächst ist die Glasproduktion – wie jede Produktion – ein Minusgeschäft auf dem ökologischen Konto. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass Glas nichts anderes als konzentrierter Sand ist – und auch dieser Rohstoff ist (genau wie das Erdöl, aus dem Plastik zum größten Teil gewonnen wird) nicht unendlich vorhanden.

            Die Reinigung: Um beispielsweise ein Pfandsystem für veganen Joghurt oder pflanzliche Milchalternativen einzuführen, schreibt Alpro mir, müsse man einen sehr hohen Reinigunsaufwand der einzelnen Gläser einkalkulieren. Das verbraucht viel Energie – und vor allem: Wasser.

            Der Transport: Generell ist der CO2-Abdruck von Glas pro Gramm geringer als der von Plastik. Das Problem: Glas ist wesentlich schwerer als Plastik. Dementsprechend verbraucht der Transport mehr Energie. „Ganz konkret heißt dass, dass man ein und dasselbe Produkt beispielsweise in eine 300 Gramm schwere Glasverpackung abfüllen kann – oder in eine 20 Gramm schwere Kunststoffverpackung.“, schreibt Sojade mir zu dem Thema.

            Die Lagerung: Glas ist lichtdurchlässig. Das bedeutet, die Lebensmittel sind bei der Lagerung unter Umständen nicht ausreichend geschützt – Vitamine und Spurenelemente können entweichen und die Qualität des Produktes beeinträchtigt werden.

            Die Wiederverwertung: Wenn es sich um Einwegglas handelt (was meistens bisher der Fall ist), muss das nach dem Gebrauch wieder eingeschmolzen werden – und das funktioniert in der Regel bei Temperaturen um die 1000ºC, was ebenfalls nicht besonders umweltfreundlich ist und viel CO2 verursacht.

            Das Verpackungs-System: Sämtliche Anlagen zum Verpacken von uns bekannten Lebensmitteln sind darauf ausgerichtet, beispielsweise in Tetra-Packs oder mehr oder weniger plastikdominierten Bechern zu produzieren. Eine Umstellung würde nicht nur erhebliche Kosten und einen enormen logistischen Aufwand nach sich ziehen, sondern auch die Frage: Wohin mit den ausrangierten Maschinen und ihren Teilen?

            Und wann ist Glas jetzt eigentlich nachhaltig?
            In der Debatte, ob Glas oder Plastik nun nachhaltiger sei, geht es – wir ahnen es bereits – wieder einmal nicht um Schwarz und Weiß, sondern um Graubereiche: Glas kann nachhaltiger sein als Plastik, natürlich. Und zwar, wenn:

            …die Transportwege kurz sind. Bei regionalen Produkten ist es durchaus sinnig, sie in Glas zu verpacken, das dann beispielsweise im Falle von Joghurt- oder Milchgläsern in Zusammenarbeit mit örtlichen Betrieben, die über die entsprechenden Maschinen verfügen, wieder gereinigt werden kann. In der konventionellen Milchproduktion gibt es solche lokal-regionalen Systeme teilweise bereits.

            …die Verpackung immer wieder verwendet wird. Das ist bei Glas aus lebensmitteltechnischer Sicht kein Problem, da Glas inert ist. Das bedeutet, dass es nicht mit anderen Elementen reagiert und dementsprechend keine Substanzen an die in ihm befindlichen Lebensmittel abgibt – ganz im Gegensatz zu Plastik, das je nach Art Phthalate, Weichmacher und andere unter Umständen hormonell wirksamen Stoffe in die Lebensmittel abgeben kann. Außerdem kann Glas – wenn wir einmal in der industriellen Perspektive bleiben – bis zu 30 Mal recycelt werden. Plastik wird im günstigsten Falle der Müllverbrennungsanlage zugeführt und ist somit meist als Rohstoff verloren. Gerade bezogen auf diese massiven Verluste kommt dem Recycling von bereits produziertem Plastik eine umso gewichtigere Rolle zu.

            …die Verpackungen groß sind. Wie auch bei anderen Verpackungen und Behältnissen gilt, dass das Verhältnis von Oberfläche und Inhalt sich mit steigender Verpackungsgröße stetig zugunsten des Inhalts verbessert. Das bedeutet: Wenige große Verpackungen sind auch beim Glas besser als viele kleine.
            Glas oder Plastik – es muss differenziert werden

            Liegt die Entscheidung beim Endverbrauchenden, was Verpackungen und ihre Gestalt anbelangt, meist auf der Hand (so wenig verbrauchen, wie irgend möglich – egal, um was es sich handelt), ist das für die Lebensmittelindustrie nicht ganz so einfach: Produkte müssen zuverlässig, geschützt und einigermaßen praktisch sowie ökonomisch von A nach B nach C transportiert und die Verpackung so gestaltet werden, dass die Kundinnen am Ende nicht vor einem für sie nicht akzeptablen Preis stehen.

            Dieser Spagat ist nachvollziehbarerweise einer, der nicht immer leicht gelingen mag – und manchmal überhaupt nicht.

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            • #7
              Ich persönlich ziehe in meinem Haushalt Glas eindeutig vor, wenn es um Aufbewahrung geht. Meiner Gesundheit und der Umwelt zuliebe. Dennoch kann ich auch nicht komplett ohne Plastik. Ein Leben ohne Mülleimertüten zum Beispiel wäre für mich heute unvorstellbar.

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