ANTI-ATOMKRAFT FESTIVAL IM ATOMKRAFTWERK
Wo vor 35 Jahren Österreichs erstes Kernkraftwerk ans Netz gehen sollte, finden 2013 zum zweiten Mal Tomorrow-Festival statt. Das AKW Zwentendorf bietet eine beeindruckende Kulisse, und ist auch ohne Festival eine eindrucksvolle Erinnerung an die Zeit, in der Fortschritt von vielen noch ganz anders definiert wurde als heute.
Im Niederösterreichischen Zwentendorf steht das einzige Atomkraftwerk Österreichs. Der Reaktor ist nie ans Netz gegangen und gehört heute dem Energieversorger EVN, der auf dem Gelände Solarenergie produziert, Reaktortechniker aus aller Welt schult, und Führungen anbietet.
Das Atomkraftwerk Zwentendorf erinnert an eine Zeit, in der die Gewinnung von elektrischer Energie aus Atomkraft als Zukunftstechnologie galt. Diese Zeit allerdings, dauerte in Österreich nicht einmal lang genug, um eine Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen. Gegen die Inbetriebnahme des Reaktors regte sich von Beginn der Planungen an breiter gesellschaftlicher Widerstand. Und als er 1978 dann trotzdem fertiggestellt war, verhinderte schließlich ein Volksentscheid den Betrieb. Bis 1985 wurde dann der Kraftwerksbetrieb in Zwentendorf simuliert, um den extra ausgebildeten Fachkräften eine Beschäftigung zu bieten, und wertvolles nukleartechnisches Know How nicht zu verlieren. Skurril. Bau und Scheinbetrieb des AKWs haben in heutiger Währung angeblich über eine Milliarde Euro verschlungen. Daher gilt das AKW Zwentendorf als das teuerste Kraftwerk, dass nie ein einziges Watt Strom produziert hat.
Der Siedewasserreaktor im Tullnerfeld diente anschließend als Schulungszentrum für Fachkräfte, die in baugleichen Reaktoren weltweit arbeiten, sowie als Filmkulisse, denn was die reine Optik angeht, kann man der Anlage einen gewissen Kubrick’schen Charme nicht absprechen.
In diesem Jahr bereits zum zweiten Mal veranstaltet die Umweltschutzorganisation Global 2000 auf dem Gelände des AKW Zwentendorf das Tomorrow Festival. Das dreitägige Festival lockt mit einem Line-Up von über 80 Acts auf drei Bühnen. Headliner sind in diesem Jahr die Fantastischen Vier. Mit den Kaiser Chiefs, Frittenbude und vielen anderen sind einige Bands dabei, die ihren Auftritt auch als umweltpolitisches Statement sehen. Insbesondere für Sympathisanten elektronischer Tanzmusik ist das Tomorrow Festival ein lohnender Termin im Festivalkalender. Es gibt gleich zwei Stages mit elektronischem Schwerpunkt und Acts wie Sascha Braemer, Stimming, Superflo, Elektro Guzzi und Dusty Kid. Einen musikalischen Schwerpunkt setzen die Veranstalter mit dem Psytrance Circus, der u.a. von Astrix, Atmos und Krama bespielt wird.
Tomorrow Festival
AKW Zwentendorf
30.05. – 02.06.2013
www.tomorrow-festival.at
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Wo vor 35 Jahren Österreichs erstes Kernkraftwerk ans Netz gehen sollte, finden 2013 zum zweiten Mal Tomorrow-Festival statt. Das AKW Zwentendorf bietet eine beeindruckende Kulisse, und ist auch ohne Festival eine eindrucksvolle Erinnerung an die Zeit, in der Fortschritt von vielen noch ganz anders definiert wurde als heute.
Im Niederösterreichischen Zwentendorf steht das einzige Atomkraftwerk Österreichs. Der Reaktor ist nie ans Netz gegangen und gehört heute dem Energieversorger EVN, der auf dem Gelände Solarenergie produziert, Reaktortechniker aus aller Welt schult, und Führungen anbietet.
Das Atomkraftwerk Zwentendorf erinnert an eine Zeit, in der die Gewinnung von elektrischer Energie aus Atomkraft als Zukunftstechnologie galt. Diese Zeit allerdings, dauerte in Österreich nicht einmal lang genug, um eine Mehrheit der Bevölkerung davon zu überzeugen. Gegen die Inbetriebnahme des Reaktors regte sich von Beginn der Planungen an breiter gesellschaftlicher Widerstand. Und als er 1978 dann trotzdem fertiggestellt war, verhinderte schließlich ein Volksentscheid den Betrieb. Bis 1985 wurde dann der Kraftwerksbetrieb in Zwentendorf simuliert, um den extra ausgebildeten Fachkräften eine Beschäftigung zu bieten, und wertvolles nukleartechnisches Know How nicht zu verlieren. Skurril. Bau und Scheinbetrieb des AKWs haben in heutiger Währung angeblich über eine Milliarde Euro verschlungen. Daher gilt das AKW Zwentendorf als das teuerste Kraftwerk, dass nie ein einziges Watt Strom produziert hat.
Der Siedewasserreaktor im Tullnerfeld diente anschließend als Schulungszentrum für Fachkräfte, die in baugleichen Reaktoren weltweit arbeiten, sowie als Filmkulisse, denn was die reine Optik angeht, kann man der Anlage einen gewissen Kubrick’schen Charme nicht absprechen.
In diesem Jahr bereits zum zweiten Mal veranstaltet die Umweltschutzorganisation Global 2000 auf dem Gelände des AKW Zwentendorf das Tomorrow Festival. Das dreitägige Festival lockt mit einem Line-Up von über 80 Acts auf drei Bühnen. Headliner sind in diesem Jahr die Fantastischen Vier. Mit den Kaiser Chiefs, Frittenbude und vielen anderen sind einige Bands dabei, die ihren Auftritt auch als umweltpolitisches Statement sehen. Insbesondere für Sympathisanten elektronischer Tanzmusik ist das Tomorrow Festival ein lohnender Termin im Festivalkalender. Es gibt gleich zwei Stages mit elektronischem Schwerpunkt und Acts wie Sascha Braemer, Stimming, Superflo, Elektro Guzzi und Dusty Kid. Einen musikalischen Schwerpunkt setzen die Veranstalter mit dem Psytrance Circus, der u.a. von Astrix, Atmos und Krama bespielt wird.
Tomorrow Festival
AKW Zwentendorf
30.05. – 02.06.2013
www.tomorrow-festival.at
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